Donnerstag, 4. Dezember 2025

🕎 Woher kam die antijüdische Stimmung in der Antike und dem Mittelalter wirklich?



Einigen Lesern des Blogs dürfte Rebecca Gablé - die deutsche Bestseller-Autorin von etlichen Mittelalterromanen - ein Begriff sein. Ich hab ihre Bücher jedenfalls vor ca 15 bis 20 Jahren sehr gerne und in großer Stückzahl gelesen. Irgendwann kam ich jedoch davon ab - Bernard Cornwells Stil gefiel mir einfach besser, da dieser knackiger ist und die Storys wesentlich weniger Liebesschmus enthalten.
Kürzlich bin ich aber zufällig über eine Rezension von Gablés Büchern gestolpert; darin hieß es, die Frau würde antijüdische Stereotype quasi unreflektiert an ihre Leser durchreichen; im Subtext schwang mit, dass Gablé daher politisch verdächtig sei (und das obwohl ihr Künstlername Rebecca ist 🙄). Diese Kritik brachte mich zum Nachdenken, denn ich sehe das anders: Rebecca Gablés Romane bevölkern jede Menge 'gute Juden'. Wenn dann aber z.B. ein jüdischer Geldverleiher einmal weniger sympathisch wirkt, dann ist das eher eine realitätsnahe Beschreibung. Denn nahezu alle Geldverleiher - also Banker - erfreuen sich bis heute keiner großen Beliebtheit; völlig wurscht, welches Glaubensbekenntnis die betreffende Person hat. Und im Mittelalter waren nun einmal - nicht zuletzt wegen dem merkwürdigen Zinsverbot der katholischen Kirche - Juden sichtbar überproportional im Geldverleih/Bankwesen tätig. Es ist dementsprechend vertretbar, solche Fakten literarisch zu verarbeiten; und zwar ohne Ideologiebrille und Schere im Kopf. 

Dass dieses starke Engagement im Finanzsektor den Juden dazumal insgesamt auf den Kopf gefallen ist (auch heute noch), lässt sich freilich nicht bestreiten. Denn die europäischen Völker haben von den jüdischen Bankern quasi auf alle Juden geschlossen. Hätte man genauer hingeschaut, dann wäre man jedoch draufgekommen, dass die christlichen 'Geldsäcke' (die es trotz Verbots im Laufe des immerhin rund tausendjährigen Mittelalters immer häufiger gab), um keinen Deut ethischer gehandelt haben. Auch für Sie stand die Profitmaximierung im Vordergrund. Siehe Fugger, Welser usw.
Es wäre natürlich arg verkürzend und verfälschend, wenn man die antijüdische Grundhaltung in der Bevölkerung bloß auf monetäre Aspekte und ein paar religiöse Meinungsunterschiede zurückführen würde. Die Realität war wesentlich komplizierter. Auch handelt es sich um kein rein christliches Phänomen, wie beispielsweise schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus mit einem wenig freundlichen Zitat über Juden bezeugt ("Unheilig ist bei den Juden alles, was bei uns heilig ist, und erlaubt ist bei ihnen, was für uns unrein ist."). Philo von Alexandria - selbst Jude - berichtete, dass sich seine nach Rom ausgewanderten Landsleute in bestimmten Stadtvierteln zusammenballten. Man wollte also unter sich bleiben. Die "Gettoisierung" war hier selbstgewollt - so wie man es bis heute auch bei anderen Einwanderergruppen ständig beobachten kann. Man lebte lieber nebeneinander, statt miteinander.
Wer sich heute über migrantische Parallelgesellschaften ärgert, sollte in der Lage sein, sich beispielsweise in die Menschen des Mittelalters hineinzuversetzen, die genau diese Kritik an den als Fremdkörper empfundenen Juden übten. Uns gelten heute die sogenannten "westlichen Werte" als zentraler Leitfaden für ein gedeihliches Zusammenleben - gleichzeitig sind diese ein Herrschaftsinstrument des Establishments. Im 'Mittelalter und in der Frühen Neuzeit hatte das Christentum diese Funktion. Wer sich diesem nicht voll und ganz unterordnen wollte, galt als Außenseiter und Störer der Gemeinschaft. Man darf hier nicht vergessen, dass die damaligen Autoritäten ihre Macht von jener Gnade ableiteten, die ihnen angeblich von Gott zuteil wurde; wer sich weigerte, an diesen Gott in der verordneten Form zu glauben, der galt entsprechend als Gefahr für die herrschende Ordnung; sogar die Christen selbst wurden ja zuvor von den römischen Kaisern aus ähnlichen Gründen rund ein Vierteljahrtausend lang blutig verfolgt. Was im Übrigen aber auch ein zentraler Unterschied zur Gegenwart ist. Denn heute gehen die Autoritäten des Staates gegen Assimilierungsverweigerer nicht mehr dermaßen rabiat vor. Ganz im Gegenteil, man lässt sich eher devot auf der Nase herumtanzen. Unsere Gesellschaft verfiel sozusagen von einem Extrem ins andere. Die Ironie daran ist: Ausgerechnet die vergangenen antijüdischen Grauslichkeiten tragen enorm zu diesem Verhalten der westlichen Gastgesellschaften bei - wie besonders das ständige Bemühen des Dritten Reichs im politischen Diskurs bezeugt.

Betrachten wir eine weitere Frage, die ich für erörternswert halte: Warum hat sich auch nach der Aufklärung - als die Religion ihre Bedeutung als gesellschaftlicher Kitt verlor - die antijüdische Stimmung hartnäckig gehalten? Wie konnte das sein? Denn schließlich ist ab dem 18. Jahrhundert das Göttliche nicht nur für Christen zunehmend unwichtig geworden, sondern auch für Juden. Viele dieser Juden legten ihren Glauben ab und konvertierten sogar zum Christentum. Eventuell noch mehr wurden Atheisten oder Agnostiker. Der Verdacht liegt daher nahe, dass sich zu diesem Zeitpunkt die europäischen Völker längst an ihre tiefe Antipathie hinsichtlich ihrer jüdischen Mitbürger gewöhnt hatten. Gewohnheiten kann man bekanntlich nicht so leicht ablegen. Und jüdische Bankiers waren immer noch Teil des Alltags (Reichtum vererbt sich oft über sehr viele Generationen). Dies half, das Feuer am Lodern zu halten. 
Erschwerend kam hinzu, dass im aufkommenden Kommunismus Juden überproportional als Akteure vertreten waren; das ist ein Faktum, welches schon dazumal vielen Beobachtern auffiel. Und zwar negativ, wenn man politisch anders ausgerichtet war. Später kulminierte dies in der fatalen nationalsozialistischen Pauschalisierung: Jude = Kommunist/Bolschewist. Genau in diesem Kommunismus sah man den großen Gegenspieler, den es zu vernichten galt; nicht nur politisch, sondern auch physisch. Ein weiterer Punkt, den die Nationalsozialisten zum Nachteil der Juden aufgriffen: Jude ist man nicht nur aufgrund der Religionsausübung, sondern auch aufgrund der Abstammungslinie. So lautet jedenfalls die jüdische Eigendefinition. Das führt, nebenbei bemerkt, zu der - aus meiner Sicht - kuriosen Situation, dass man heutzutage vielen Menschen begegnet, die sich als Juden definieren, obwohl sie Atheisten oder Agnostiker sind und überdies, aufgrund jahrhundertelanger Vermischungen mit Europäern, nur noch vergleichsweise bescheidene Prozentsätze originaler jüdisch-nahöstlicher Gene vorweisen können. Im US-amerikanischen Social-Media-Bereich ist mir diesbezüglich das Pejorativum "JINO" untergekommen: Jew in name only (offensichtlich eine Anspielung auf den Begriff "RINO", was Republican in name only bedeutet). Andererseits, wenn sich heutzutage Kerle mit Bart und Glatze zu Frauen erklären können, dann dürfen sich wohl auch Personen, die kaum wie Simon bar Kochba aussehen, sondern mehr optische Ähnlichkeiten mit Arminius dem Cherusker haben, als waschechte Juden betrachten. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Doch ich schweife an.
Wieso waren nun so viele Juden politisch einschlägig im Kommunismus (und auch Sozialismus) tätig? Meine starke Vermutung: Man ist - aus den oben geschilderten historischen Gründen - dem Konservatismus gegenüber tendenziell feindselig gesinnt gewesen (das spiegelt sich sogar bis heute im Wahlverhalten der Diaspora-Juden wieder). Konservative Ideologie war gerade dazumal noch stark christlich geprägt; genau dieses Christentum wurde jedoch für das weit über 1000 Jahre lange jüdische Ungemach in Europa nahezu alleinverantwortlich gemacht (das sahen freilich nicht alle Jüdischstämmigen so - am wenigsten die Konvertiten). Es war also aus Sicht etlicher Juden wohl nur natürlich, dass man sich den politischen Gegenspielern dieses Konservatismus anschloss - rein intuitiv; und weil natürlich Antijudaismus in konservativen Kreisen nach wie vor eine gewisse Rolle spielte (wenn auch nicht zwangsläufig in der Hardcore-Variante, die schlussendlich der Nationalsozialismus vertrat). 
Heute ist die Einstellung zum Judentum in konservativen Kreisen teilweise drastisch positiver (hierzu wieder so ein Ami-Begriff: "Kosher Conservatives", der u.a. auf AIPAC-gesponserte US-Politiker und 'Influencer' nicht-jüdischer Herkunft abzielt). Diese mehr oder weniger judenfreundliche Selbstdarstellung halte ich persönlich für überwiegend unehrliches virtue signalling, das primär einen politischen bzw. egoistischen Zweck erfüllen soll. Der Massenmord an den Juden im 20. Jahrhundert ließ es wohl opportun erscheinen, dass sich der christlich geprägte Konservativismus vom Kritiker zum scheinbar glühenden Verteidiger des Judentums wandelte.

Apropos "Massenmord" - springen wir abschließend noch einmal weit in die Vergangenheit und kehren dabei zum Kern meiner Überlegungen zurück: Woher kam die antijüdische Stimmung in der Antike und dem Mittelalter? Nun, die Sache ging wesentlich tiefer als bloßer Geldverleih oder die von Tacitus etwas polemisch auf den Punkt gebrachten kulturellen Meinungsverschiedenheiten. Das Judentum war nämlich - wenn es einmal am längeren Hebel saß - äußerst intolerant gegenüber religiös Andersdenkenden (das sollte heute niemanden verwundern, ist die jüdische Religion doch die Grundlage für die bekanntlich ebenfalls nur mäßig toleranten Religionen Christentum und Islam; wobei das Christentum und das Judentum sich unter dem Druck der Aufklärung diesbezüglich überwiegend gebessert haben). Als historisches Beispiel für die jüdische Unduldsamkeit sei etwa die Zwangsbeschneidung der Idumäa im 2. Jahrhundert v. Chr. genannt, von der uns Flavius Josephus in seinen "Jüdischen Altertümern" berichtet. Hingegen als Auswanderer in den antiken und mittelalterlichen Mehrheitsgesellschaften, mussten Juden gezwungenermaßen den Ball flach halten. Wenn sich dann mitunter aber doch der Ärger über den mitunter brachialen Assimilationsdruck Bahn brach, dann mündete das z.T. in immensen Exzessen. Zwei besonders drastische Beispiele: Juden verübten während des sogenannten "Kitos"-Krieges (zwischen 116 und 117 n. Chr.) diverse Massaker an ihren griechischen Mitbürgern in Alexandria und Zypern, mit kolportierten hunderttausenden - aber wohl zumindest zehntausenden - Toten (antike Zahlenangaben kann man oft nicht wortwörtlich nehmen). Diese Massaker (die freilich auch eine Vorgeschichte hatten) führte dazu, dass man Juden das Betreten der Insel fast 300 Jahre lang verbot. Und auch im Mittelalter ging es dergestalt weiter. Etwa als starke jüdische Kontingente unter sassanidisch-persischer Führung im frühen 7. Jahrhundert das nun oströmisch regierte Jerusalem eroberten und dabei tagelang zehntausende Christen abgestochen haben sollen (wobei sich Ostrom wenige Jahre später drastisch dafür bei den Juden revanchierte). So berichtet es u.a. der in der Überlieferung als Augenzeuge genannte Mönch Strategios. 
Traumatische Ereignisse wie diese - von denen es noch etliche mehr gibt -  waren gerade in den gebildeten Schichten des antiken und mittelalterlichen Europas allzu bekannt. Zur Beliebtheit der Juden hat dergleichen definitiv nicht beigetragen. Man sah sie daher keineswegs bloß als geldgierige "Jesusmörder", wie das heute gerne simplifizierend und möglicherweise in manipulativer Absicht dargestellt wird ('Strohmannargument'), sondern die Abneigung hatte offenbar noch wesentlich greifbarere Ursachen.

Ungute historische Ereignisse wie die geschilderten waren - wenig überraschend - ein Nährboden für die europäische Judenfeindschaft. Freilich, die Hartnäckigkeit, mit der sich viele Juden in Europa weiterhin der Assimilierung entgegenstellten, hat dafür gesorgt, dass die Animositäten nie abgeklungen sind. Gleichzeitig verhinderte dieses Verhalten aber auch ein komplettes Verschwinden des Judentums; und das unterscheidet die Juden von unzähligen anderen kleineren Völkern, die man heute nur mehr dem Namen nach kennt. Der kollektive jüdische Widerstand - der individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein konnte - hatte freilich einen bekanntermaßen hohen bzw. unmenschlichen Preis. 
Leute wie der schillernde jüdische Publizist Henryk M. Broder würde nun sarkastisch einwerfen: Dass ist so, wie wenn man einer Frau die Mitschuld an ihrer Vergewaltigung gibt. Doch die Analogie mit der unterstellten Täter-Opfer-Umkehr hinkt stark. Eher müsste man fragen: Wie kann es sein, dass eine Frau immer wieder aufs Neue in Situationen gerät, in denen sie vergewaltigt wird? Von zig verschiedenen Männern, in völlig unterschiedlichen Ländern. Ergibt sich da nicht ein Muster, das man - vor allem im Interesse der Frau selbst - unaufgeregt hinterfragen sollte? Gerade jenen, die heute islamische Parallelgesellschaften lautstark kritisieren, sollten man hinsichtlich der oben geschilderten Aspekte des Diaspora-Judentums ins Gedächtnis rufen: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.

Was gibt es zu dem Thema sonst noch zu sagen? Eigentlich vieles. Doch ich mache an dieser Stelle erst einmal Schluss. Wer mag, darf aber Ergänzendes im Kommentarbereich einwerfen. Gerne auch Kritik, sofern vernünftig begründet. 


Nachträglicher Hinweis: Ich verwende den Begriff "Antisemitismus" nicht, weil er hochgradig unwissenschaftlich und sachlich falsch ist (nicht nur Juden sind Semiten, sondern auch Araber usw.). Er wurde - und das ist die Ironie dabei - im späten 19. Jahrhundert von den Feinden der Juden ersonnen, um Polemik wissenschaftlich erscheinen zu lassen. Dass auch Juden diesen Begriff heute so gerne verwenden, erinnert mich an ein Erich-Kästner-Zitat: "Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken"



Montag, 1. Dezember 2025

🎧 Hörbares: Antike Sturmfahrt über den Atlantik -- Ein Mittelalter-Drama, das England bis heute prägt -- Gottesurteile wurden 1215 verboten -- Die ersten Wikinger auf Island -- Der wissbegierige Albertus Magnus -- usw.


 Dominique Görlitz im Gespräch: Antike Sturmfahrt über den Atlantik | Spieldauer 196 Minuten | CROPfm | Stream & Info | Direkter Download

 "Gottesurteile" werden 1215 verboten | Spieldauer 14 Minuten | WDR | Stream & Info 

 Parlament statt Samurai: Japans erster Schritt zur Demokratie | Spieldauer 15 Minuten | WDR |Direkter Download
Einerseits hat die Meiji-Zeit Japan in die Moderne katapultiert und möglicherweise davor bewahrt, Opfer des westlichen Imperialismus zu werden (stattdessen wurde man selber diesbezüglich tätig). Andererseits wurde damals aber unglaublich viel an uralter japanischer Kultur zerstört; materiell und immateriell. Ich empfehle diesbezüglich einen Blick in die Videoliste des etwas nonkonformen deutschen Youtube-Kanals NihonGo zu werfen. Kevin hat Japanologie studiert, ist mit einer Japanerin verheiratet und lebt in Japan/Osaka. Er interessiert sich sehr für japanische Geschichte und Kultur und liefert Perspektiven, die man hierzulande äußerst selten zu hören bekommt - etwa über den berühmt-berüchtigten Yasukuni-Schrein, die angeblichen Uhreinwohner Japans, die sogenannten "Trostfrauen" usw.

 1120: Weißes Schiff: Mittelalter-Drama, das England bis heute prägt | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Stream & Info 
Eine tatsächlich sehr konsequenzenreiche Episode aus der englischen Geschichte! 

 Neue Heimat im Meer: Die ersten Wikinger auf Island | Spieldauer 14 Minuten | WDR | Direkter Download

 Albertus Magnus: Der Bettelmönch, der alles wissen wollte | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Direkter Download

 Stockholmer Blutbad: Wie im Jahr 1520 eine Krönung zur tödlichen Falle wird  | Spieldauer 14 Minuten | WDR | Direkter Download

 Tupaia: James Cooks vergessener Navigator | Spieldauer 15 Minuten | WDR |  Direkter Download

 Der wahre Moby Dick: Wie ein Pottwal im Jahr 1820 die Essex angriff | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Direkter Download

 Begradigung - Weshalb Flüsse nicht mehr frei fließen durften | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info

 Was Hüte verraten – Eine Kulturgeschichte der Kopfbedeckung | Spieldauer 23 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

 Wie die Menschen sesshaft wurden - Geschichte einer sanften Revolution | Spieldauer 23 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download
"Wie wurden die Menschen sesshaft? Und vor allem: Warum? Denn das Zusammenleben in größeren Gruppen bedeutete zunächst einmal vor allem eins: Probleme." Ganz etwas Neues... Warum will man dann aber heutzutage Bevölkerungswachstum in ohnehin schon dicht bevölkerten Gebieten wie Europa durch - eh schon wissen was - herbeiführen? Man sieht ja gerade dieser Tage wie 'toll' das funktioniert; nicht zuletzt anhand von Weihnachtsmärkten, die man zu Hochsicherheitszonen umfunktionieren muss...

 Spuk und Trug - Eine erschreckende Geschichte der Poltergeister | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download


Samstag, 29. November 2025

📽️ Videos: 800 Jahre alter Fassbrunnen entdeckt -- Schwule Helden der Antike -- Abtauchen in die Welt der Gladiatoren -- Die unterirdische Mauer -- usw.


 800 Jahre alter Fassbrunnen unter Neunhofer Erde | Spieldauer 2 Minuten | BR | Stream & Info

 München: Abtauchen in die Welt der Gladiatoren | Spieldauer 3 Minuten | BR | Stream & Info
Wow, wieder einmal diese gut trainierten Gladiatoren-Reenactors 😁. Obwohl ich mich an eine antike Quelle erinnere, in der es hieß, die Gladiatoren wären auch dazumal mitunter etwas zu überfüttert gewesen.

 Archäologie: Lübecker St. Marienkirche soll neue Fußbodenheizung bekommen | Spieldauer 3 Minuten | NDR | Stream & Info 

 Archäologische Sensation: Grabbeigaben einer "Bajuwarischen Prinzessin" | Spieldauer 2 Minuten | BR | Stream & Info

 Die Wintringer Kapelle - Spätgotisches Bauwerk mit romanischen Wurzeln | Spieldauer 6 Minuten | SR | Stream & Info |

 Ägypten: Das größte archäologische Museum der Welt | Spieldauer 28 Minuten | 3sat | Stream & Info 

 Die unterirdische Mauer | Spieldauer 6 Minuten | rbb | Stream & Info
Wieder einmal die sogenannte Archäologie der Moderne. Ich halte das weitestgehend für ein Verschwenden der extrem knappen Ressourcen der Bodendenkmalpflege, wie ich schon mehrfach betont habe. Die Quellen hinsichtlich der DDR sind ja unterm Strich vergleichsweise umfangreich und gut erforscht (außer bei den Stasi-Akten, da hat man offenbar alle Zeit der Welt, die wieder zusammenzustückeln - sehr kommod für jene in den Akten vorkommenden Personen, die im wiedervereinigten Deutschland Karriere im öffentlichen Dienst, der Politik und den Medien gemacht haben. Ein Schelm, wer ...)

 Liebe und Krieg: Schwule Helden der Antike | Spieldauer 86 Minuten | arte | Stream & Info 
🙄 ... dazu habe ich ja auch schon einiges geschrieben - siehe unten.

Dienstag, 18. November 2025

Krank ...

Das Blog pausiert, weil ich momentan fast andauernd Kopfweh habe. Wahrscheinlich wieder einmal bedingt durch Unachtsamkeit beim Sport. Zwar wird es schon besser, aber sich an den Computer zu setzen ist zurzeit sehr kontraproduktiv. In einigen Tagen sollte es hier dann wieder weitergehen. Vielleicht aber vorerst nur in reduziertem Tempo. Mal sehen.

Donnerstag, 13. November 2025

☠️ Die KI lügt und lügt und lügt - und will das auch noch vertuschen! - Beispiel "Spanischer Bürgerkrieg"

Es ist ein immenses Problem, das immer mehr Nutzern auffällt, je weiter verbreitet der Einsatz von KIs ist: Diese Dinger lügen aufgrund ihres softwaretechnischen Grundkonzepts, dass sich die Balken biegen. Und sie versuchen auch noch, das mit einigem Geschick zu kaschieren. 
Kürzlich habe ich ein Interview gelesen, in dem ein Hochschulprofessor erklärte, dass er mittlerweile reihenweise in Arbeiten von Studenten komplett erfundene Quellenangaben entdeckt. Allerdings haben sich nicht die Studenten selbst diese Quellenangaben ausgedacht, sondern jene KIs, die Studenten aus Faulheit benutzten, um sich Schreibarbeit zu ersparen (wir dürften da gerade eine ganze Akademikergeneration heranzüchten, die am Ende des Studiums hochgradig inkompetent ist und diesen Umstand nur mithilfe von KI-Content kaschieren kann; das wird noch manch Katastrophe und menschliches Leid verursachen).

Mir fällt diese Problematik auch immer öfter auf. Beauftrage ich einer KI beispielsweise, sie möge mir zehn Beispiele zum Thema XY nennen, dann liefert sie mir nicht selten komplett erfundenen Schrott, sobald sie nicht ausreichend Content in ihrer Datenbank und im Internet findet. Hierzu ein aktuelles Beispiel: Ich wollte von GROK wissen, wer zuerst - im Hintergrund - in den Spanischen Bürgerkrieg eingegriffen hat, die UDSSR oder das Deutsche Reich. Es entspann sich mit der KI ein Dialog, in dem ich noch nachfragte, wie die Mitglieder der deutschen Legion Condor in Spanien auftraten bzw. wie sie von der dortigen Bevölkerung betrachtet wurden. Und auch umgekehrt, wie die deutschen Soldaten in Spanien ihre Situation einschätzten (hier kann mir die KI potentiell wesentlich schneller Informationen liefern, als eine manuelle Suche mittels Suchmaschine). Auf letztere Frage gab mir GROK folgende Antwort.

Ganz schön farbige Formulierungen, dachte ich mir. Stutzig machte mich aber letzteres Zitat, denn dass ein Adeliger als Unteroffizier in der Wehrmacht gedient haben soll, erschien mir ungewöhnlich (auch wenn das vereinzelt vorgekommen sein wird). Hinzu kam, dass mir der Name Ledebur in einem anderen Zusammenhang irgendwie bekannt vorgekommen ist; und tatsächlich, aus diesem Adelsgeschlecht gingen während des Kaiserreichs und davor mehrere hochrangige Militärs hervor. Außerdem war das berühmt-berüchtigte Heulen deutscher Stukas kein Zufall, sondern das Resultat einer eigens dafür konstruierten Sirene. Die kam aber, wie ich wusste, erst zu Beginn des 2. Weltkrieges in Gebrauch - also nach dem Spanischen Bürgerkrieg!
Aufgrund dieser Indizien fragte ich die KI, ob sie das Zitat erfunden hat. Woraufhin sie mir das mit einem Lach-Smiley (!!!) eingestand. Aber die beiden anderen Zitate würden stimmen, hieß es. Was aber auch nur die halbe Wahrheit ist, denn die angeblichen Aussagen wurden in Anführungszeichen gesetzt, obwohl - wie ich herausfand - es sich nur um sinngemäße Wiedergaben handelt, nicht um wortwörtliche.

Man sollte KIs bei der Textrecherche selbst dann nicht trauen, wenn sie Quellen angeben, denn diese können dazu dienen, frei erfundene Inhalte quasi zu legitimieren. Da stellt sich freilich die drängende Frage, wozu man die Dinger dann überhaupt noch brauchen kann? Sicher, es gibt Bereiche, da sind KIs eine Hilfe. Aber im konkreten Anwendungsgebiet ist der Krempel schlicht Schrott (ich habe mit ChatGPT usw. ähnliche Erfahrungen gemacht). Mittlerweile gibt es Rückmeldungen aus Branchen, wonach KIs mehr Probleme verursachen, als sie lösen. 

Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis diese Technik halbwegs verlässlich arbeitet. Zurzeit läuft nichts anderes als ein globales Beta-Testprogramm. Nach dem Motto "das Produkt reift beim Kunden".
Übrigens, es ist sinnvoll, die KI im Nachhinein selbst zu fragen, warum sie einem Fehlinformationen vorgesetzt hat (sofern man diesen Umstand überhaupt bemerkt ^^). Die Erläuterungen sind oft sehr erhellend - obschon sie das Vertrauen in diese Technik noch weiter untergraben...


Freitag, 7. November 2025

🎧 Hörbares: Der deutsch-ägyptische Nofretete-Zirkus und seine Betreiber -- Der Mord am Kölner Erzbischof Engelbert I. schrieb Geschichte -- Schmähplastik im Dom zu Brandenburg -- usw.


 Gerecht oder getrickst? Historiker Conrad über Nofretete und die Fundteilung | Spieldauer 6 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download
"Nazirecht"?  Was ist das eigentlich für ein intellektuell insuffizienter Heini, der in diesem Beitrag des Deutschlandfunks gleich am Beginn zu Wort kommt? Die bei einer archäologischen Grabung entdeckte Nofretete-Büste wurde doch zwei Jahrzehnte vor der nationalsozialistischen Machtergreifung - nach dem damals in Ägypten geltenden Recht - völlig legal nach Deutschland überführt! Diesen Vorgang rückwirkend auf eine Stufe mit den viel späteren Zwangsarisierungen in der Hitler-Diktatur zu stellen, als man Menschen mit quasi vorgehaltener Pistole ihr Privatvermögen abgepresst hat, ist so offensichtlich blödsinnig, dass mir hierfür die Bezeichnung "Bullshit" schon fast als zu milde erscheint. Freilich, wenn einer als "Kolonialismusforscher" an einer Uni seine Brötchen verdient, dann ist von Vornherein klar, wohin die ideologische Reise geht. Wiederum die andere Luftpumpe sabbelt davon, die entsprechenden Gesetze am Anfang des 20. Jahrhunderts seien nach heutigen Maßstäben nicht legitim. Das heißt, der altrömische Rechtsgrundsatz "pacta sunt servanda" (Verträge müssen eingehalten werden) wird einfach negiert. Absolut köstlich! Wenn es nämlich einreißen würde, dass man alte Verträge einfach nach Lust und Laune für ungültig erklären kann, sobald sie ein paar ideologietrunkenen Pseudoschlaubergern heutzutage als unmoralisch erscheinen (was außerdem eine völlig subjektive Einordnung ist), dann produziert man eine dermaßen großflächige Rechtsunsicherheit, dass diese nur im totalen Chaos enden kann; zuerst für archäologische Museen, dann auch in anderen Bereichen. Davon abgesehen: Gerade in Ägypten wurden die Altertümer über Jahrhunderte hinweg von der eigenen Bevölkerung in einem gewaltigen Ausmaß zerstört - so hat man etwa Marmorstatuen verbrannt, um Kalk für das Düngen der Felder zu produzieren. Wir können heute froh sein, dass europäische Sammler zumindest einige Objekte gerettet haben; völlig wurscht ist es hierbei, ob man dazumal von Altruismus oder Sammelwut getrieben war. Und: Es wurden in Ägypten noch bis in die frühen 1980er-Jahre (!) archäologische Funde - teils durchaus bedeutende - ins Ausland verscherbelt! Die Einnahmen daraus haben die klammen Staatskasse Ägyptens gefüllt. Es handelte sich dabei um eine ganz gezielte Finanzierungsstrategie. Heute will man von diesen Tatsachen natürlich nichts mehr wissen. Weder in Ägypten, noch in den Elfenbeintürmen sogenannter Kolonialismusforscher.

 Grand Egyptian Museum eröffnet: Wolfgang David, Archäologisches Museum Frankfurt | Spieldauer 4 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Vor 17.000 Jahren: Lascaux und der Steinzeit-Blick an den Himmel | Spieldauer 3 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Anthropologie: Monumentalbau in Mexiko ohne herrschende Eliten | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Der Mord am Kölner Erzbischof Engelbert I. schrieb Geschichte | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Schmähplastik im Dom zu Brandenburg: eine besonders alte und perfide „Judensau“ | Spieldauer 8 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download
Man beachte die Formulierungen "viele  fordern" und "andere wollen". Diese sprachliche Gegenüberstellung ist manipulativ und daher eine Form der Lüge. Denn was bedeutet im vorliegenden Kontext "viele" konkret? Man mache doch eine repräsentative Umfrage, um herauszufinden, wer jemals von diesen sogenannten "Judensäuen" etwas gehört hat. Das Ergebnis wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein: So gut wie kein Aas. Von daher kann "viele fordern" [ein uraltes Baudenkmal zu demolieren] schwerlich zutreffen. Allerdings eignet sich das Thema natürlich hervorragend, um seine Tugend in einer sozialen Blase zu signalisieren...

  Peter J. Brenner: Friedrich Nietzsche, der Philosoph des Verhängnisses | Spieldauer 56 Minuten | Kontrafunk | Stream & Info | Direkter Download


Dienstag, 4. November 2025

🗞️ Was in der alten Zeitung steht: Feurige Kugeln am Himmel von Hausmannstätten (1928) -- Heuchelei brachte den Messkelch zum Überlaufen (1926) -- Die gute alte "Irrsinnigkeitserklärung" (1827, 1859)

Feurige Kugeln am Himmel von Hausmannstätten 

Über ein Himmelsphänomen, das man heutzutage vermutlich als UAP (Unidentified Aerial Phenomenon) bezeichnen würde, berichtete das Grazer Tagblatt am 23. Juli 1928.


    Feurige Kugeln am Himmel. Sonntag gegen sieben Uhr abend beobachtete man in der Gegend von Hausmannstätten eine seltsame Himmelserscheinung. Am wolkenlosen Himmel zeigte sich plötzlich eine große feurige Kugel, die sich nach einiger Zeit in zwei kleinere Kugeln teilte. Ihr feuerroter Schein blendete geradezu das Auge. Die Erscheinung dauerte etwa zehn Minuten und erregte lebhaftes Aufsehen. Um Wetterleuchten könne es sich nach den Aussagen der Beobachter nicht gehandelt haben.

Ebenfalls  wird es sich nicht um einen niedergehenden und auseinanderbrechenden Meteor gehandelt haben, denn der wäre in keinem Fall dermaßen lange zu sehen gewesen. Daher stellt sich auch heute noch die Frage: Um was handelte es sich bei den auffälligen Objekten über der steirischen Gemeinde Hausmannstätten, die am 22. Juli 1928 (am Vortag der Zeitungsmeldung) offenbar von mehreren Personen beobachtet wurden? 

Kann es dafür eine ganz unspektakuläre Erklärung geben? Natürlich. Die Beschreibung geht ja nicht sehr ins Detail und lässt daher einiges offen. Klar ist aber auch, dass in der wissenschaftlichen UAP- bzw. UFO-Forschung das Phänomen der leuchtenden Kugeln am Himmel, die sich mitunter teilen, äußerst bekannt ist. Auch die Farbgebung passt zu ähnlichen Beobachtungen in der Vergangenheit. Siehe außerdem "Eine UFO-Sichtung im Mittelalter und die 'extraterrestrischen' Prodigien des Livius".

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"Der perverse Priester": Heuchelei war der Tropfen, der den Messkelch zum Überlaufen brachte

Die (mittlerweile verblichene) Wiener "Arbeiter-Zeitung" hat als Haus- und Hofmedium der österreichischen Sozialdemokraten schon immer ein besonderes ideologisches Interesse gehabt, genussvoll über die sexuellen Verfehlungen von Priestern zu berichten. Entsprechend sind die einschlägigen Artikel oft bis zum Rand mit Sarkasmus und Polemik vollgestopft. Man merkt, dass es den Journalisten nicht nur um das Vermitteln von Informationen ging, sondern auch die Unterhaltung der eher nicht sehr kirchenfreundlichen Leserschaft von einiger Bedeutung war; selbst bei einem vergleichsweise ernsten Thema.
Übernommen wurde der 1926 veröffentlichte Artikel-Text weitestgehend aus einem sozialdemokratischen Bruder-Medium, nämlich der in Graz ansässigen Zeitung "Arbeiterwille" - wo man natürlich weltanschaulich/journalistisch mit der "Arbeiter-Zeitung" im Gleichschritt marschierte.


Eltern, achtet auf eure Kinder!
    Die katholischen Bischöfe wettern in Hirtenbriefen gegen die Verderbtheit unserer Zeit, der Prälat Seipel predigt Moraltheologie, und die Chronik unserer Tage meldet Woche für Woche, daß gerade die nächsten Angehörigen der Moralprediger gegen Hirtenbrief und Gesetz, Moral und öffentliche Sittlichkeit verstoßen und der Geld- und Fleischgier unterliegen wie kein andrer Mensch. So wird dem "Arbeiterwillen" wieder aus [der südsteirischen Gemeinde] Gamlitz berichtet: Bis vor kurzer Zeit waltete in Kirche, Schule und Pfarrhof von Gamlitz der Kaplan Alois Sindler seines staatlich besoldeten Amtes, anscheinend ohne jede Unzukömmlichkeit. Erst als er in flammender Rede von der Kanzel gegen den Teufel im Radio gewettert hatte, weil einige Bauern sich neben dem Orgelsang und der verstimmten Wirtshausklarinette drahtlos mit der besseren Musik des Radios verbinden wollten, sickerten plötzlich über die Lebensgewohnheiten des frommen Herrn Nachrichten in die Öffentlichkeit. Allmählich wurde es zur Gewissheit, dass Sindler in schamloser Weise kleine Kinder verdorben hatte. Der Herr Kaplan lockte die Ministrantenbuben auf sein Zimmer und während des Kartenspiels - übrigens auch eine sehr zweckmäßige Kinderunterhaltung - verging er sich an den Knaben und zwang sie, auch ihm "Liebe" zu bezeigen. Es ist nicht festgestellt, wie weit diese Vergiftung junger Kinderseelen schon zurückreicht und welche Kreise sie gezogen hat. Aufgekommen ist die Sache dadurch, daß einer der Knaben von dem Tun des ehemaligen Kaplans von Gamlitz Mitteilung machte. Die Nachforschungen bei den noch in Frage kommenden Knaben ergaben die Richtigkeit der Behauptungen. Der perverse Priester wurde in Untersuchung gezogen.

Das Radio als Quelle der Unmoral? Mein lieber Mann, wenn man damals schon etwas vom Internet und dessen Unmoral-Potential geahnt hätte ...

Nachdem ich einen historischen Zeitungsartikel wie diesen gelesen habe, frage ich mich oft: Und wie ging es weiter? Nun, über einen Prozess konnte ich nichts finden. War also der Herr Kaplan unschuldig? Nicht unbedingt, denn es scheint hier die in der Katholischen Kirche bis heute äußerst beliebte Strategie des Versetzens von unsittlichen Klerikern angewendet worden zu sein; was man zumindest als indirekten Hinweis auf seine Schuld werten kann (wenn man mag).
Bereits kurz vor dem Erscheinen des Artikels wurde der Kaplan von Gamlitz in das nicht allzu weit entfernte Leibnitz versetzt; das Gerede in Gamlitz dürfte also bereits das akzeptable Maß überschritten haben. Möglicherweise lag Leibnitz aber zu nahe am Ort der inkriminierten Missetaten. Denn besonders lange war er nicht an seinem neuen Wirkungsort, sondern wurde schon bald in das obersteirische Murau transferiert. Quasi die Translation eines Unheiligen 😄.
In Murau scheint er dann auch geblieben zu sein. Der letzte auffindbare Zeitungsbericht über den Herrn datiert auf das Jahr 1937. Nach dem Vorfall in Gamlitz scheint der "perverse Priester" nicht mehr öffentlich negativ aufgefallen zu sein.

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Die gute alte "Irrsinnigkeitserklärung"!

Bitte, unbedingt wieder dieses Prozedere einführen! Speziell im Hinblick auf Parteipolitiker wäre das geradezu dringend erforderlich. Damit nämlich die breite Öffentlichkeit zeitnah gewarnt ist, mit welchen Deppen sie es zu tun hat 😁


1267.                                                                                Erh. 9. März.
Irrsinnigkeitserklärung
des Mathias Dworžak, Besitzers der Bauernwirthschaft 
K. K. 27 in Langendorf.
    Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Reichenau, kösniggrätzer Kreises, wird mittelst gegenwärtigen Edikts zu Jedermanns Wissenschaft und Darnachachtung bekannt gemacht: Es sen der Mathias Dworžak, Besitzer der Bauernwirthschaft K. K. 27 in Langendorf, auf die Grundlage der gerichtsärztlichen Untersuchung seines Geisteszustandes für irrsinnig, und zur eigenen Vermögensverwaltung unfähig erklärt, und somit unter die kuratorische Aufsicht seines Bruders Franz Dworžak gesetzt worden.
        Reichenau den 20. Februar 1827.                         (2)


Rund 50 Jahre später war die Irrsinnigkeitserklärung bereits etwas weniger sperrig bzw. moderner formuliert - wie das folgende Beispiel zeigt. 



Zahl 194.                                                                                    [238]
Irrsinnigkeits-Erklärung.
Nachdem das k. k. Landesgericht in Graz den diesämtlichen k. k. Kanzellisten Friedrich Rose wegen gerichtlich erhobenen Wahnsinnes mit Beschluß vom 21. Jänner 1853, Zahl 793, unter Curatel zu setzen befunden habe, so wird dieses mit der Erinnerung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß man den bürgerlichen Handelsmanne Herrn Johann Glötzl für den irrsinnigen Friedrich Rose zum Curator bestellt habe.
K. k. Bezirksamt D. Landsberg als Gericht am 14. Februar 1859.
                                                    Der k. k. Bezirks-Vorsteher: 
                                                        Marv. Appeltauer.

Die Originalquellen für die beiden Irrsinnigkeitserklärungen findet man hier und hier im Zeitungsarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

Übrigens, die letzte öffentlichen Bekanntmachung dieser Art, welche ich im finden konnte, stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Es scheint schließlich der persönlichkeitsrechtliche Aspekt mehr Gewicht gewonnen zu haben als ein etwaiges öffentliches Interesse. Diese Sichtweise hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und führt heute mitunter dazu, dass selbst verurteilten Schwerkriminellen Rechte eingeräumt werden, die in breiten Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis stoßen. 


Samstag, 1. November 2025

📽️ Videos: Freilichtlabor Lauresham und das Leben im Frühmittelalter -- Archäologie und Pest -- Mittelalterfans auf der Trimburg -- Avi Loeb -- usw.


 Freilichtlabor Lauresham und das Leben im Frühmittelalter | Spieldauer 4 Minuten | HR | Stream & Info
Um Himmels Willen, wie die Reporterin den Hammer beim Schmieden hält! 😁 Viel zu weit vorne! Das erinnert mich an die Schulzeit, als einer meiner Schulkollegen in unserer allerersten Stunde beim Schmieden es auch so gemacht hat. Der Lehrer hat ihm sofort den Hammer aus der Hand gerissen, ihn zur Seite gedrängt und mit wilden, kraftvollen Schlägen gezeigt, wie es richtig gemacht wird. Ich habe die unterhaltsame Szene noch vor meinem geistigen Auge, als ob es gestern war. 😀

 Zeitreise ins mittelalterliche England: Ein Überlebensratgeber | Spieldauer 50 Minuten | Modern History TV | Stream & Info 
Auch wenn es für mich persönlich aufgrund eines ausgeprägten Vorwissens in diesem Video nicht mehr ganz so viele Neuigkeiten zu erfahren gibt, so habe ich es mir trotzdem gerne angeschaut. Der Mann darin - ein echter Knight und außerdem Reeanactor - ist nämlich sympathisch und ein kompetenter Wissensvermittler. Sehr empfehlenswert, so wie auch sein ganzer Youtube-Kanal.


 Wie übersetzt man die Asterix-Comics? | Spieldauer 3 Minuten | arte | Stream & Info 
Vielleicht sollte man es wie bei den Bud-Spencer- und Terence-Hill-Filmen in den 1970ern machen, als die deutschen Übersetzer das Original an vielen Stellen komplett ignoriert und stattdessen eigene, oft viel lustigere Texte verwendet haben. Der Erfolg im deutschsprachigen Raum war damit sehr groß und - so heißt es - in Italien hat man daraufhin begonnen, die Dialoge von Haus aus lustiger zu gestalten. Den neueren Asterix-Geschichten würde etwas in der Art auch nicht schaden...

 Ältester Münzfund Sachsens bei Leipzig | Spieldauer 2 Minuten | MDR | Stream & Info 

 Eines der wichtigsten Kulturereignisse der Welt: Großes Ägyptisches Museum in Kairo wird eröffnet | Spieldauer 2 Minuten | ZDF | Stream & Info

 Archäologie und Pest: Wenn der Fund überraschend groß ist | Spieldauer 3 Minuten | BR | Stream & Info 

 Mittelalterfans auf der Trimburg | Spieldauer 5 Minuten | BR | Stream & Info 
"Trotz schwerer Arbeit reichte es nach den Abgaben gerade so zum Überleben". Und worin unterscheidet sich das von der Lebensrealität vieler heutiger Menschen? Wie viele können sich denn beispielsweise noch ein Haus oder wenigstens eine kleine Eigentumswohnung leisten? Und selbst wenn, dann muss der Bürger dafür Steuern und Abgaben blechen, sonst wird es ihm weggenommen. Hingegen war die Steuer- und Abgabenquote üblicherweise im Mittelalter und der Frühen Neuzeit insgesamt deutlich geringer als heute. Natürlich waren auch die staatlichen Leistungen für den Bürger damals geringer, allerdings ist es ja nicht so, dass heutzutage die staatlichen Einnahmen nur dergestalt sinnvoll verwendet werden. Vielmehr verballert man Unsummen für Schwachsinn und der Sozialstaat wird seit Jahrzehnten gerade deshalb scheibchenweise rückgebaut. Bis man diesbezüglich vielleicht irgendwann wieder auf Mittelalter-Niveau angelangt ist, allerdings bei gleichzeitiger hoher Steuerlast...

 Joe Rogan Experience #2401 - Avi Loeb | Spieldauer 134 Minuten | PowerfulJRE | Stream & Info 
Dieses Video hat zwar nicht wirklich viel mit Geschichte zu tun, ist aber äußerst spannend. Zitat: Avi Loeb, PhD, is a theoretical physicist and Frank B. Baird, Jr., Professor of Science at Harvard University. He is the author of several books, the most recent of which is "Interstellar: The Search for Extraterrestrial Life and Our Future in the Stars." Loeb ist ein äußerst umtriebiger Forscher und "out of the box thinker", der sich seit ein paar Jahren medial recht großer Beliebtheit erfreut, aber gleichzeitig von bornierten und möglicherweise auch neidischen Fachkollegen angefeindet wird.



Donnerstag, 30. Oktober 2025

🎧 Hörbares: Wie lebte es sich zur Zeit des Römischen Friedens? -- Päpstin Johanna, Legende oder Skandal? -- Megalithische Besiedlung per Seeweg -- Die Geschichte der Todesstrafe -- Kräftige Werkzeugmacher -- usw.


Pax Romana: Wie lebte es sich zur Zeit des Römischen Friedens? | Spieldauer 19 Minuten | WDR | Direkter Download

 Päpstin Johanna: Legende oder Skandal? | Spieldauer 14 Minuten | WDR |  Direkter Download
Legende oder Skandal? Nein, schlicht und ergreifend Blödsinn. Weil aber der moderne Feminismus immer nach historischen Idolen sucht, exhumiert man die imaginäre Frau besonders in der Vorweihnachtszeit alle Jahre wieder. Quasi eine Form der Leichenschändung ^^

 Dom Pérignon: Der Mönch und der Champagner-Mythos | Spieldauer 16 Minuten | WDR |  Direkter Download

 Kulinarische Zeitreisen – Kochvideos mit Rezepten aus dem Mittelalter | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Die lange Geschichte der Todesstrafe: Kreuzigen, steinigen, enthaupten, erschießen, erhängen, vergiften | Spieldauer 45 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Kräftige Werkzeugmacher: Erste fossile Hand von Paranthropus boisei entdeckt | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Ausgrabung in Schweden: Megalithische Besiedlung per Seeweg | Spieldauer 5 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Archäologisches Trümmerland Gaza. Wolfgang Zwickel im Gespräch | Spieldauer 10 Minuten | DF | Stream & Info Direkter Download

 Aquavit als Hausmittel: Anna, die patente Kurfürstin | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Direkter Download


Mittwoch, 29. Oktober 2025

📖 Comic-Rezension: "Asterix in Lusitanien" (und in kreativer Hinsicht auf der Lusitania!)


Die (unfreiwillig) komischste Stelle im ganzen Comic findet sich weit vorne. Dort steht schwarz auf weiß: "Goscinny und Uderzo präsentieren ein neues Abenteuer von Asterix". Als ich das las, dachte ich mir: Beim Belenus, haben die zwei längst verstorbenen Asterix-Erfinder etwa den Fährmann Charon mit einem Hinkelstein bestochen, um aus der Unterwelt zurückkehren zu können!? 😄 
 
Die eigentliche Story hat mir zwar ab und zu ein kleines Schmunzeln entlockt, aber wirklich warm bin ich damit nicht geworden. Das scheitert bereits am Ort der Handlung: Portugal bzw. Lusitanien (wie nämlich die Gegend in der Antike einige Zeit lang hieß). Nichts gegen das Land und seine heutigen Einwohner, aber was weiß man denn schon über das kleine, am Rand von Europa liegende Portugal? Welche allgemein bekannten Klischees gibt es im Zusammenhang damit, über die man sich in einer Asterix-Geschichte lustig machen könnte? Fast nichts - wie man beim Lesen rasch feststellt. Auch wenn die tatsächlichen Macher dieses Bandes - Didier Conrad und Fabcaro - sich offenbar einbilden, der angeblich exzessive Kabeljau-Konsum der Lusitanier/Portugiesen wäre genau so ein Klischee, weshalb man dies dann auch die ganze Handlung hindurch immer und immer wieder bemüht. Doch mich hat das, und einiges mehr, einfach nur rat- und emotionslos zurückgelassen. Vielleicht ist ja in wenigen Ausnahmefällen wie im Fast-Nachbarland Frankreich der kulinarische Kabeljau-'Fetisch' der Portugiesen bekannt, hingegen der großen Masse der internationalen Asterix-Leserschaft wird es dabei wohl wie mir ergehen.
 
Trotz des eher uninteressanten Handlungsorts hätte es noch eine gute und unterhaltsame Geschichte werden können - wenn diese entsprechend geistreich gewesen wäre. Aber das ist sie nicht. Stattdessen ist es das übliche Aneinanderreihen der immer gleichen Elemente, die dem langjährigen Leser nur zu bekannt sind. Mein Gott, z.B. die Touristen mit dem Haus auf einem Ochsenkarren (=Wohnmobil) hatten wir doch schon zigfach! Wer soll sich denn darüber noch amüsieren? Vom Versenken des Piratenschiffs will ich gar nicht erst anfangen. All das wirkt nur noch wie liebloser Fan-Service bzw. wie ein Pflichtprogramm. Dabei bietet die Welt der Antike dermaßen viel, das sich stattdessen wunderbar persiflieren ließe. Aber wenn man als Autor bzw. als Zeichner nicht über das entsprechende Vorwissen verfügt, dann führt das natürlich zu nichts. Man müsste den Verantwortlichen wahrscheinlich einen Archäologen, Althistoriker oder Altphilologen zur Seite stellen...

Wobei man nicht jeder Veränderung gegenüber abgeneigt ist. So wurde nicht nur die Physiognomie des schwarzen Piraten im Ausguck verändert, sondern nun hat dieser auch noch seinen lustigen Sprachfehler verloren. Scheibchenweise jubelt man den Lesern diese von weltanschaulich einschlägig gefärbten Journalisten schon länger eingeforderten Änderungen unter. Ein solcher Kotau vor der politischen Korrektheit ist schlicht erbärmlich. Nun hat offenbar auch das kleine gallische Dorf aufgehört, Widerstand zu leisten. Es wird wohl bald der Tag kommen, an dem seine führenden Köpfe beschließen werden, sich endlich dem Römischen Reich unterzuordnen - diesem heutzutage gerne zum Toleranzwunderland verklärten Gebilde -, welches damit quasi zu einem Vorläufer der sogenannten Europäischen Union wird. Denn tatsächlich wurden Asterix und Obelix von journalistischen Stusstextern bereits als verkappte Gegner genau dieser EU gebrandmarkt...
 
Das FAZIT kann im Angesicht der oben geschilderten Lage nur lauten: Asterix und sein Freund Obelix mögen im langweiligen Lusitanien unterwegs sein, die Verantwortlichen für die Story befinden sich hingegen in kreativer Hinsicht auf der Lusitania*. Wie lange wird dieser lecke Eimer sich noch mit Fanboy-Hilfe über Wasser halten können, bevor er absäuft?
 
 
 
* Die Lusitania war ein britischer Luxusliner, der im 1. Weltkrieg vom deutschen Unterseeboot U20 torpediert und versenkt wurde - über 1000 Todesopfer waren die Folge davon. Das Schiff war trotz eindringlicher Warnungen des deutschen Kaiserreichs - das sogar entsprechende Anzeigen in amerikanischen Zeitungen hatte schalten lassen (!!!) - in Richtung Großbritannien ausgelaufen; außerdem hatte die Lusitania nachweislich Munition für die britische Armee geladen; was sie zu einem legitimen Ziel der deutschen Marine machte. Schlussendlich nahmen US-Politiker und mediale Einpeitscher wie der Herausgeber William Randolph Hearst - der schon ein Hauptverantwortlicher für den Spanisch-Amerikanischen Krieg einige Jahre zuvor gewesen ist - die Versenkung als willkommenen Anlass, um die USA endlich in den großen europäischen Krieg gegen die unmenschlichen "Hunnen" (Deutschen) zu führen.
Notiz am Rande: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Denn nicht nur der Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg basierte auf einem bewusst provozierten und/oder herbeigelogenen 'casus belli' (Kriegsgrund), der mit einem maritimen Zwischenfall zu tun hatte. Im bereits erwähnten Spanisch-Amerikanischen Krieg war das genauso der Fall (Explosion an Bord der USS Maine) wie auch später beim Vietnamkrieg (Golf-von-Tonkin-Zwischenfall). Und dann wäre da noch die Angelegenheit mit Japan und Pearl Harbor, die zumindest extrem dubios ist. Eigentlich unfassbar, dass dieses Schema immer und immer wieder funktioniert. Es muss am schlechten Gedächtnis sowie an mangelhaften historischen Kenntnissen der Menschen liegen. Doch das ist eine völlig andere Geschichte...
 

Freitag, 24. Oktober 2025

📽️ Videos: Archäologen beweinen 'ausgeraubten' Grabungsplatz -- Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologischen Parks Pompeji -- "Stonehenge" als Romanstoff -- Harald Meller trifft Rudolf Simek -- usw.


Archäologische Ausgrabungsstelle in Bielefeld beraubt | Spieldauer 2 Minuten | WDR | Stream & Info 
Gleich mal vorweg, zum gefühlten tausendsten Mal der Hinweis: Die Journaille ist schlicht zu blöd, einen Raub (bedingt Gewaltanwendung oder zumindest Gewaltandrohung gegen Menschen) von einer illegalen Grabung - in Kombination mit einer Fundunterschlagung - zu unterscheiden. Die meisten Archäologen unterscheiden hier freilich auch nicht. Wobei die es eigentlich besser wissen - aber wie hat mir mal ein Ausgräber gesagt: "Es hat sich halt so eingebürgert." Der gleiche Herr gendert fleißig in seinen Texten und kümmert sich dabei rein gar nicht um das ja auch schon lange eingebürgerte generische Maskulinum. Beim Begriff "Neger" würden er und seine Kollegen sicher ebenfalls nicht die lange Verwendungstradition als Argument für ein Beibehalten bemühen... Und zum Fall selbst: Die Zuständigen wissen nicht, ob überhaupt etwas fehlt, aber sie behaupten es einfach mal. Bei Pfostenlöchern wurde raubgegraben, heißt es. Na dort werden diese Megabösewichte sicher großartige Funde gemacht haben - überaus wertvolle Keilsteine zum Beispiel 😂

 Halloween - Mythos der Kelten | Spieldauer 91 Minuten | arte | Stream & Info

 Gabriel Zuchtriegel – Direktor des Archäologischen Parks Pompeji | Spieldauer 27 Minuten | rbb | Stream & Info
 
 "Stonehenge" als Romanstoff: Das neue Buch von Ken Follett | Spieldauer 5 Minuten | NDR | Stream & Info 
Ich habe vor ca 15 Jahren Folletts Bestseller "Die Säulen der Erde" gelesen - oder besser gesagt, das Hörbuch (oder Hörspiel?`) angehört. Hat mir damals recht gut gefallen. Ich muss allerdings sagen, dass ich mittlerweile eine starke Abneigung hinsichtlich Geschichten mit parallelen Handlungssträngen entwickelt habe. Ich mags einfach und direkt, wie bei Bernard Cornwell.

 Harald Meller trifft Rudolf Simek | Spieldauer 120 Minuten | Landesmuseum für Vorgeschichte Halle | Stream & Info
Das Video mit diesem hochinteressanten und lockeren Gespräch ist schon ein Jahr alt, irgendwie habe ich das wohl damals übersehen... Rudolf Simek ist auf jeden Fall ein sehr fleißiger Wissenschaftler und Buchautor - ich habe eines seiner Bücher - "Die Schiffe der Wikinger" - bereits vor geraumer Zeit im Blog besprochen. Simek hat übrigens auch die Darstellung von der berüchtigten "Wikingerkriegerin" von Birka deutlich kritisiert.


 Joe Rogan Experience #2397: Richard Lindzen & William Happer | Spieldauer 131 Minuten | PowerfulJRE | Stream & Info 
Eine sehr sehenswerte Sendung mit zwei interessanten Gästen, die einiges zu berichten haben, nicht zuletzt über die moralischen und charakterlichen Abgründe im Wissenschaftsbetrieb. Zitat: "Richard Lindzen, PhD, is Professor Emeritus of Earth, Atmospheric, and Planetary Sciences at the Massachusetts Institute of Technology. William Happer, PhD, is Professor Emeritus of Physics at Princeton University. Doctors Lindzen and Happer are recognized for questioning prevailing assumptions about climate change and energy policy."
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Donnerstag, 23. Oktober 2025

🎧 Hörbares: Weibliche Macht in der Bronzezeit (🙄) -- Rätselhafte Schrift aus dem Mittelalter -- Störtebeker und Co -- Der Mythos vom Räuber Kneißl -- Die große Dürre von 1540 -- Geschichte der Computerschädlinge -- usw.


 Frauen in der Bronzezeit - Die weibliche Macht?  | Spieldauer 20 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download
"Lange ließ sich nicht einmal mit Sicherheit bestimmen, ob es sich bei menschlichen Skeletten um die Überreste eines Mannes oder einer Frau handelte. Hinweise gaben etwa die Lage und Größe der Verstorbenen, ihre Kleidung und Grabbeigaben wie Schmuck, Waffen oder Haushaltsgegenstände." Ach so? Und ausgerechnet die so bedeutende morphologische Bestimmung des Geschlechts, über beispielsweise die Breite des Beckens, den Winkel des Schambeins, die' Knochendichte, die Muskelmarken usw. (lauter Merkmale, deren Aussagekraft sich erhöht, wenn man sie kombiniert) vergisst man zu erwähnen? Obwohl diese Methode bereits seit über 100 Jahren existiert... "Mittlerweile ist die Forschung deutlich weiter: DNA-Überreste geben heute zuverlässig Auskunft über das Geschlecht und über Verwandtschaftsbeziehungen." Stuss. Die Geschlechtsbestimmung mittels DNA ist nicht "zuverlässig" (=man kann sich absolut sicher sein). Ganz besonders nicht bei alten Knochen aus der Bronzezeit, weil die DNA darin häufig stark degradiert ist. Wer weiß außerdem schon, als was sich das betroffene Individuum zu Lebzeiten in geschlechtlicher Hinsicht definiert hat. 😁

 Als das Wasser versiegte: Die große Dürre von 1540 | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Direkter Download

 Rätselhafte Schrift aus dem Mittelalter: Das Voynich-Manuskript | Spieldauer 15 Minuten | WDR | Direkter Download
 
 Ferdinand von Richthofen: Erfinder der Seidenstraße | Spieldauer 15 Minuten | WDR |  Direkter Download

 Okkulte Magie, Drogen und Sex: Das Rätsel Aleister Crowley | Spieldauer 14 Minuten | WDR | Direkter Download

 Störtebeker und Co - Eine wahre Piraten-Geschichte?  | Spieldauer 20 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

 Der Mythos vom Räuber Kneißl - Wie aus einem Verbrecher ein Volksheld wird  | Spieldauer 23 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download
 
 Der Wiener Narrenturm - Die erste "Irrenanstalt" der Welt | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download
Nicht zu verwechseln mit dem großen klassizistischen Bau Theophil Hansens an der Ringstraße. Wo nämlich wesentlich mehr Narren ihr Unwesen treiben...

 Familie Thurn und Taxis - Die Post ist da!  | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

 Viren, Würmer, Trojaner - Die Geschichte der Computerschädlinge | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download